Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser

*vorgestellt von Lisa Wagner*

Bücher ohne Bilder mit viel Text sind out. Obwohl ich immer viel und gern gelesen habe, bemerke sogar ich den Effekt, dass man ein Buch ohne Bilder oder zumindest ein paar Farben beim Schmökern und Durchblättern viel schneller wieder weglegt als eines mit Skizzen, Schmuckelementen oder eben Illustrationen darin.
Dieses Schicksal hätte auch „Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser“ ereilen können, wäre da nicht einerseits die überarbeitete Neuauflage von Dumont, andererseits die Hörbuch-Ausgabe, die sich durch seinen berühmten Vorleser auszeichnet: Christoph Waltz. Einzeln oder in Kombination machen die beiden Versionen dieses Klassikers immer wieder Lust darauf, in die Welt der Geschichte einzutauchen!

 

Die Sprache ist in einem Stil geschrieben, der an manchen Stellen die Geschliffenheit früherer Zeiten (die Erstausgabe erschien bereits 1935) erahnen lässt. Trotz oder aufgrund dieser leicht antiquierten Formulierungen haftet den Erzählungen ein unheimlich charmanter Charakter an. Mit Leichtigkeit schlägt Ernst Gombrich große Bögen zwischen den verschiedenen Königreichen, Zeitpunkten und Persönlichkeiten, wechselt zu detailreichen Schilderungen und Erklärungen, um dann den Faden des großen Ganzen an anderer Stelle wieder aufzunehmen.
Christoph Waltz leiht dem Erzähler seine Stimme und findet dabei in seiner Phrasierung denselben Rhythmus, der den Text so tiefgehend und leichtfüßig zugleich macht.

 

Ein großes Lese- und Hörvergnügen für junge und alte Geschichte-Begeisterte, das Wissenslücken schließt, Vorhandenes verknüpft und neue Türen öffnet.

Eine kurze Weltgeschichte für junge Leser
Ernst H. Gombrich
Dumont/Argon
2011/2006
Kat Menschik

Ein Klassiker in neuem Gewand und als Hörbuch, der Geschichte lebendig werden lässt.