Füchslein in der Kiste
*vorgestellt von Martina Kasmanhuber*
Ein alter Fuchs schleppt sich und eine große Kiste auf eine Lichtung im Wald. Bei den Kaninchen geht die Angst um. Aus sicheren Verstecken beobachten sie. Was hat der Fuchs vor? Werden sie alle in der Kiste gefangen und gefressen? Das weiße Kaninchen ist am mutigsten und wagt sich vor und fragt ganz einfach! Wie sich herausstellt, trägt der alte Fuchs seinen Essensvorrat in der Kiste mit: Tomatensuppe! Alt, wie er ist, hat er keine Zähne mehr und kann nicht mehr jagen. Was er aber kann, ist Geschichten erzählen! Am besten am Lagerfeuer: Über seine liebe Frau Füchsin, seine vielen Kinder, wie man sich anpirscht und dem Jäger entwischt.
So vergeht die Zeit, der Vorrat an Tomatensuppe ist aufgegessen, der Fuchs wird müde, legt sich in die Kiste und stirbt. Die Kaninchen trauern…
Buddeln ein Grab…
Und erinnern sich an ihren lieben Freund, den alten Fuchs.
Antje Damm gestaltet ihre Figuren aus Pappe und Papier, bunt angemalt, in ihrer wohltuend frischen Art. Gekonnt in Szene gesetzt, ausgeleuchtet und fotografiert, so dass die Schatten die Dreidimensionalität unterstreichen und man tief blicken zu scheinen kann, in den Wald, auf die Lichtung, auf den Friedhof.
Wenn ein Freund geht, nämlich für immer, nämlich gestorben, stockt den Kindern zunächst mal der Atem. Behutsam aber führt uns das Bilderbuch zum Trost: durch das Erinnern und Erzählen wird einem zunehmend leichter ums Herz.
Das Bilderbuch wurde 2021 in die Internationale Jugendbibliothek The White Ravens aufgenommen. Empfohlen ist es ab einem Lesealter von +4 Jahren.
Mit den Bücherbabys der Stadtbücherei Spittal an der Drau habe ich das Bilderbuch im November 2022 erlebt. Mit leise gesungenen Liedern geleiteten wir den Fuchs zu seiner letzten Ruhestätte…
Moritz Verlag
2020
26p.
Antje Damm