Die Bibliothek geht zu den „Kids“
*Ein Erfahrungsbericht von Christa Öhlinger*
Eigentlich wäre es ja anders geplant gewesen…
Die Montessori Kindergruppe Kids & Company besucht die Bibliothek im Dominikanerhaus, Steyr fünfmal im Jahr: 12 – 14 Kinder im Alter von 3 – 6 Jahren, immer der gleiche Ablauf: Picknick in der Kinderecke, anschließend eine kurze Vorlesesequenz – Bilderbuch oder Kamishibai und einmal im Jahr Kasperltheater. Insgesamt ist aber nur eine knappe Stunde Zeit, wobei die Jause nach dem anstrendenden Fußmarsch (25 Minuten) zur Bibliothek schon die Hälfte der Zeit in Anspruch nimmt.
Aus diesem Grund haben die Kindergartenpädagoginnen und ich beschlossen, dass der schon
fixierte Bibliotheksbesuch im November als mein Praxisprojekt im Kindergarten stattfinden wird.
Ich freue mich schon darauf, mit diesen aufgeweckten und liebenswerten Kindern zusammenzusein.
Die Direktorin der Volksschule Gleink hat ebenfalls mit mir Kontakt aufgenommen und mich eingeladen beim „Atelierunterricht“ am 24. November mitzumachen: unabhängig von der Schulstufe können die Schüler verschiedene Workshops besuchen.
Es gibt eine Musik-, Theater-, Experimentier-, Zeichen- und Kochwerkstatt und heuer auch eine Lesewerkstatt, die mir anvertraut wurde: zwei Einheiten mit 14 Kindern aller Schulstufen in der schuleigenen kleinen Bibliothek – das wird spannend!
Schon zu Schulbeginn hat die Schulleiterin an meine Praxisprojekte gedacht, von denen ich ihr am Schulschluss erzählt habe!
Lesen und Vorlesen wird an dieser innovativen Volksschule gelebt: „Pflück dir ein Buch“ = ein klassenübergreifenden Vorlesetag ist hier Selbstverständlichkeit! Auch beim täglichen „offenen Anfang“ spielen selbstgeschriebene Texte und deren Präsentation inklusive Klassenfeedback eine zentrale Rolle.
An ihrer zweiten Schule im Stadtteil Münicholz, der sie seit Schulbeginn vorsteht, sind die
Kinderliteratuvermittlungsstunden ebenfalls äußerst willkommen! “ Dieser Gegensatz zwischen Stadt- und Landschule wird für dich sicher interessant werden“, meinte die Schulleiterin.
Nun gehen für mich wieder die wöchentlichen Vorlesestunden in der Volksschule Gleink los, da kann ich entspannt ein wenig mit den Methoden und kreativen Ideen der „Kunst der Vermittlung“ spielen…