Hört sich gut an

*vorgestellt von Rahel Conzett*

Trompete, Dudelsack und Klavier – die kennen fast alle, aber wer hat eine Ahnung was Theremin, Dulcimer oder Kazoo sind?

Ole und Hans Könnecke haben viel Humor – und das ist auf allen Ebenen dieses besonderen Buches spürbar. Es beginnt gleich ganz am Anfang, da heißt es „50 Instrumente – wir hätten natürlich genauso gut 40 nehmen können, oder 60, oder 600; an Instrumenten herrscht kein Mangel. Aber 50 ist eine schöne Zahl…“ und zwei Seiten später kommt dann ein „PS.: Wir haben eben noch mal nachgezählt. Es sind 52 Instrumente. Na, macht nichts.“

Es werden also 52 Instrumente vorgestellt und dies auf eine sehr lustige und unterhaltsame Art und Weise. Verschiedene Tiere führen uns die unterschiedlichsten Instrumente mit freundlichem Witz in Bild und Text vor, jede Doppelseite beherbergt ein anderes Instrument.
Es gibt immer einen kurzen, informativen Text in einer großen Schrift und eine großzügige Zeichnung des tierisch-menschlichen Musikers. Das allein ist bereits total gute Unterhaltung für eine lange Zeit, man kann hin und her blättern und noch einmal nachlesen, was genau nun eine Konzertina ist. Oder sich daran erfreuen, wie gelassen und zufrieden das Chamäleon Kalimba spielt, wie lustig eine Giraffe mit Fagott aussieht und ein Huhn im Schaukelstuhl mit einem Englischhorn, was übrigens „eigentlich nichts anderes als eine etwas grössere Oboe mit einer lustigen Ausbuchtung am unteren Ende ist.“ Hat das schon jeder und jede gewußt? Falls nicht, ist meine Empfehlung, sich das Buch zu schnappen, einen gemütlichen Sessel suchen und sich Zeit nehmen…

Dieses Musiksachbuch für Klein und Groß bietet ausserdem noch etwas ganz besonderes. Was fehlt denn eigentlich, wenn über Musik gelesen wird und das Auge sich an den Illustrationen satt sehen kann? Nun, die Musik selber natürlich. Klar kann sich jeder und jede das eine und andere Instrument gut vorstellen und weiß, wie es klingt, vielleicht spielen ja auch viele Leser*innen dieses Buches selber eins. Aber alle, auch Theremin und Dulcimer? Das Gute heutzutage ist, dass ganz unterschiedliche Gebiete miteinander verbunden werden können und auf diese Weise etwas Neues entstehen kann, das großen Spaß macht. Es hat nämlich auf jeder Doppelseite einen QR-Code und wer ihn mit dem Smartphone scannt kann sich alle Instrumente anhören!

So wissen die Leser*innen und Hörer*innen am Schluss, dass alt nicht nur heißen kann, viel Zeit ist vergangen und man hat vielleicht graue Haare bekommen, sondern alt ist eine Singstimme, sogar wenn man jung ist.

Auch wenn einzelne Instrumenten-Beispiele etwas künstlich geraten sind wie etwa der Dudelsack, ist ein amüsantes Kindersachbuch entstanden das sich auf alle Fälle lohnt anzuhören und anzuschauen und am Schluss kann gesagt werden: Hört sich gut an!

Hört sich gut an Book Cover Hört sich gut an
Ole und Hans Könnecke
Sachbuch
Hanser
2022
unpaginiert
https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/hoert-sich-gut-an/978-3-446-27435-8/
Ole Könnecke