Butz und Rosi ziehen um
*vorgestellt von Rahel Conzett*
Für alle die noch nie etwas vom Butz gehört haben: Der Butz ist das grosse Kind von der Mama Wutz und von Papa Bär. Butz hat noch eine kleine Schwester und das ist die Rosi. Die beiden haben gemeinsam schon einige Abenteuer erlebt und dieses Mal steht nun als Herausforderung ein Umzug an …
Papa Bär studiert neuerdings die Zeitung mit den Wohnungsinseraten, im Bild sieht man seine Fantasien. Er freut sich auf mehr Grün, auf einen eigenen Garten. Ganz anders sieht die Situation für Butz aus, der will gar nicht umziehen, möchte das neue Haus am besten gar nicht anschauen.
Im Text wird schön deutlich, wie unterschiedlich Erwachsene und Kinder ihren Alltag wahrnehmen können. Die Eltern finden entweder, dass sie zu viele Sachen haben oder zu wenig Platz, Butz hingegen findet es so, wie es ist, sehr gemütlich. Zum Glück hat Butz die Gabe, sich schnell an die neue Situation anzupassen. Nach seinem ersten düsteren Eindruck findet er einen Platz hinter dem neuen Haus zum Nachdenken. Damit beginnt sich seine Stimmung zu ändern und er schmiedet bereits Pläne was diesem Garten fehlt und was Papa Bär dann unbedingt noch machen muss.
Mama Wutz ist die geborene Handwerkerin, sie renoviert am liebsten gleich alles selber und putzen kann sie auch ganz vorzüglich. „Das kann sie wirklich sehr schnell. So schnell, dass man nicht einmal richtig sehen kann, dass überhaupt geputzt wurde.“
Am Schluss gelingt der Umzug ohne grosse Pannen und das neue Zuhause wird eingeweiht.
Wie genau das alles so zu und her geht mit den Kisten und dem Packen, dem Renovieren und wieder auspacken, das empfehle ich jedem selber in dieser Geschichte zu entdecken. So viel sei gesagt, diese Familie kennen zu lernen ist ein Vergnügen für Jung und Alt.
Es gibt mittlerweile sechs Bände über Butz und seine Familie und alle haben diese Leichtigkeit und daneben einen Tiefgang, die bereits im ersten Buch vorhanden sind, behalten. Der Text ist einfach, es sind kurze Sätze, die es aber in sich haben von der Innigkeit her, wie das Zusammenleben erzählt wird. Die Schrift ist groß und jeder Satz in einzelne Farben aufgeteilt und bei aller Schlichtheit der Grammatik oder des Wortschatzes, inhaltlich ist alles enthalten, was wichtig ist und gesagt werden soll. Zwischen den Zeilen ist die Liebe und Wertschätzung der einzelnen Familienmitglieder füreinander immer vorhanden, ganz egal wie unterschiedlich sie manche Dinge betrachten oder angehen mögen. Und es ist immer ein Witz, ein Humor da, sei es im Text oder im Bild.
Die Bilder sind etwas ganz Besonderes, sie sind aus Stoff genäht und abfotografiert. Die Kunstwerke dieser Bücher sind mit der Nähmaschine genäht und mit tausenden Stichen von Hand. Sie sind mit Perlen bestickt und geschmückt und alle mit einem anderen Rand gestaltet. Auf der Homepage der Künstlerin Ruth Feile gibt es Postkarten mit vielen Bildern aus den Büchern. Es ist immer wieder aufs neue faszinierend sich die Details auf den Stoffbildern anzusehen.
Butz und Rosi
Bilderbuch
Susanna Rieder Verlag
2017
unpaginiert
https://www.riederbuch.de/suche/?s=feile / https://www.ruthfeile.de/butzundrosiziehenum
Ruth Feile