Tell
*vorgestellt von Patricia Floch*
Bilder sprechen die universellste Sprache dieser Welt. Das dachte ich mir öfter beim Schreiben über mehrsprachige Bilderbücher.
Deshalb war ich besonders beglückt, als mir das Büchlein „Tell“ von Warja Lavater in die Hände fiel.
Die Künstlerin ist bekannt für ihre in Piktogrammen erzählten Märchen und Geschichten, ihr Buch „Tell“ wurde 1962 vom Museum of Modern Art herausgebracht.
2019 wurde es vom NordSüd Verlag in einer schönen, dem Original entsprechenden Version wieder aufgelegt:
Es ist ein Leporello, welches vorne im Schuber Kärtchen mit Deutungshilfen der Piktogramme in 5 Sprachen enthält: deutsch, englisch, französisch, italienisch und rätoromanisch.
Jetzt kann losgelegt, geschaut, überlegt, gerätselt und erkannt werden!
Und wer glaubt, Bildersprache wäre immer einfach, der könnte irren!
Ich, für meinen Teil, habe mich geirrt! Und mich lange gefragt, was mir daran schwer fällt..
Ich denke, es liegt daran, dass man sich Stimmungshintergründe und Bewegursachen anders als gewohnt erfühlen muss.
Aber es hat Spaß gemacht, zu bewundern, zu schauen und sich Zeichen für Zeichen jede Situationen zu „entziffern“.
Ich denke, dass dieses Büchlein Kindern einen spannenden Zugang zu abstrakten Darstellungen ermöglicht und Lust macht, selbst einmal zu probieren, mit Formen und Farben eine Geschichte zu erzählen.
Für jüngere Kinder bieten allerdings – meinem Empfinden nach – Märchen wie „Rotkäppchen“ oder „Schneewittchen“ , welche Warja Lavater auch in Piktogramme übersetzt hat, einen einfacheren Einstieg (und die ich mir sehr in einer ebenso feinen Ausgabe wünsche, aber nicht finden konnte, obwohl ich glaube, dass es sie gibt)
Jetzt werde ich die Erzählung über Wilhelm Tell nachlesen (die ich – ich gebe es zu – nur in sehr groben Zügen kenne). Ich bin einfach zu neugierig zu erfahren, ob ich alles richtig verstanden habe!
Leporello ab 6
NordSüd Verlag
2019
12,5 x 16 cm
24
https://nord-sued.com/programm/tell/
Warja Lavater