
Lesofantenfest 2.020
*vorgestellt von Veronika Albrecht*
Pandemie ist grad. Rausgehen ist wieder einmal nur bedingt. Kinderkultur ist aber unbedingt, immer!
Dazu tragen zur Zeit auch die Büchereien der Stadt Wien mit ihrem „Lesofantenfest“ bei. Das hat in diesem verrückten Jahr ein Anhängsel bekommen – einen „Zweipunkt“ – was mittlerweile ganz klar für einen Ortswechsel in den digitalen Raum steht. Das ist zwar nicht genau dort, wo die Künstlerinnen und Künstler wirklich sind, aber dafür erlaubt es jederzeit und geballt den Zugriff auf ihre Beiträge. Und das ist auch etwas Großartiges.
Auf den Plattformen YouTube und Instagram kann seit der Festivaleröffnung am 07. November das Programm mitverfolgt werden. Bunt und vielfältig tun sich da die unterschiedlichsten Einblicke auf: Sachen zum Mitlachen und Mitmachen, zum Nachdenken, Nachsingen, Anklingen und Weiterspinnen.
Da ist zum Beispiel die wunderbare schall&rauch agency, eine Performancegruppe, die mit ihren Anregungen zu „Ladenhütern“ auch in unserem Zuhause ganz schön Staub aufgewirbelt hat.
Natürlich gehören zu einem gelungenen Festival stets gute Musiker. Das Lesofantenfest im Netz wird von ganz hervorragenden Gruppen bereichert. Matthäus Bär spielt mit seiner Band auf, Jelena Popržan und Ellis La Rosa lassen spüren, wieviel Spaß sie am Musikmachen haben – auch wenn ihr Publikum gerade nicht bei ihnen sein kann. Oder auch Maren Rahman, die es gleich ins Megafon ruft: „Her mit dem ganzen Leben!“.
Dabei ist aber immer auch selbst(mit)machen die Devise: Wie wird man eigentlich DJ oder DJane? Wie entsteht ein Song? Wo fängt man an, wenn man ein Theaterstück entwickelt? Was ist der springende Punkt bei einem Daumenkino? Und wie schreibe ich mir den Grant von der Seele? Letzteres weiß Martin Peichl. Verraten wird er’s am 26.11. um 11 Uhr live auf YouTube unter dem Motto: „Jetzt sind wir dran, Oida! Texte schreiben in einer Welt, die auch besser sein könnte.“ Das passt genau zum Programmschwerpunkt Protest. Es passt aber auch gut zu dieser seltsamen Zeit des notwendigen Rückzugs, wie ich finde.
In manch einer lustigen, spannenden Lesofantenfest-Lesung habe ich mich auch schon verloren: Michael Stavarič hat ebenso mitgemacht wie Elisabeth Steinkellner, Beiträge von Heinz Janisch, Julie Völk und vielen weiteren Autorinnen und Autoren runden den bis Anfang Dezember laufenden Veranstaltungsreigen auch noch ab.
Die Fülle an sehenswerten Charakteren, Ideen, Stücken und Mitmach-Videos ist ein lohnender Schatz für unterschiedlichste Präferenzen. Von Märchen bis Multimedia, von Kamishibai bis Kabarett, von Pop Up bis Pop Art gibt diese virtuelle Bühne der Wiener Büchereien ganz schön viel her.
https://buechereien.wien.gv.at/Büchereien-Wien/Veranstaltungen/Kinder/Lesofantenfest
Lesofantenfest 2.020 – YouTube