Das Nacht-Tier
*vorgestellt von Juliane Göbl*
Monster oder Kuscheltier? Jens Rassmus reimt sich eine wundervolle Geschichte zusammen, die ganz behutsam Ängste rund ums Schlafen thematisiert, aber auch zeigt, wie traumhaft schön das Einschlafen sein kann.
Ein Kind, ganz allein im Bett – und dann kommt ein großes Tier zur Tür herein! Was klingt wie der Beginn einer Gruselgeschichte entwickelt sich zur Entdeckungsreise. Denn das Kind begibt sich am Rücken des kuscheligen, sympathischen Tieres auf eine wundervolle und spannende „Fahrt“. Das Buch entführt kleine Leser – sowie ihre VorleserInnen – in wortwörtlich traumhafte Landschaften und in den „magischen Raum zwischen Wachsein und Schlafen*“.
Der Kinder-und Jugendliteraturbuch-Preisträger 2019 ist wundervoll rythmisch gereimt und gezeichnet. Etwas ganz Besonderes ist der Kontrast zwischen luftiger Tuschezeichnung auf dämmrig-grün-blau aquarelliertem Grund und der malerisch-dichten Umsetzung des Nacht-Tieres, das in seinem dunkelblau-schwarzen Zottelfell und den großen gelben Kulleraugen einfach so richtig nach Nacht aussieht.
Das Nacht-Tier ist sowohl sprach- als auch bildlich ein sehr poetisches Buch. Es erzählt von der Reise eines Kindes und des Nacht-Tieres zum Schlaf. Es thematisiert dabei das schwierige Thema Monster beim Schlafen, ohne selbst Angst zu machen – und es holt so meiner Meinung nach Kinder hier sehr gut ab. Die gestalterische Umsetzung finde ich sehr gelungen, ich kann mich selbst nach dutzendfachem Lesen an den wundervollen Illustrationen nicht satt sehen!
* DIE ZEIT, Judith Scholter (19.12.2018)
Bilderbuch
G&G (Nilpferd)
2018
48
Jens Rassmus