Der gestiefelte Kater

*vorgestellt von Patricia Floch*

Ja, Glück braucht man eben im Leben! In meinem Fall handelte es sich dabei um den Gewinn von Karten zur Premiere des „Gestiefelten Katers“ am Landestheater Niederösterreich in St.Pölten.

Im Falle von Hans handelte es sich dabei um einen Kater, den er von seinem Vater erbte und der ein wenig muffig roch und wie ein Straßenkater aussah. So war Hans darüber vorerst auch gar nicht froh und beschloss, aus dem Kater Gulasch zu machen, damit er wenigstens nicht hungrig bleiben musste.

Der Kater, ein überaus schlaues Tier und der Sprache mächtig, überzeugte ihn aber, dass er Hans helfen könnte, wenn, ja, wenn er ihm ein wunderschönes Paar roter Stiefel kaufen würde ….

Und zum Glück (für den Kater, aber auch für Hans und schließlich auch für die Prinzessin und den König und das gesamte Königreich) ließ sich Hans überreden!

Der gestiefelte Kater, Laura Laufenberg, Robert Lepenik c Alexi Pelekanos

Was mich berührte: Schon bevor das Stück beginnt, wird man in die Geschichte mit hinein genommen, denn auf der Bühne tut sich bereits etwas! Es lohnt sich also, schon ein bisschen früher seinen Platz einzunehmen. Auch in der Pause konnte man Hans als verzauberten Hund und dem Kater zusehen.

Was mich beeindruckte: In dieser Inszenierung ist das Königreich nicht wegen eines Zauberers, sondern einer bösen Hexe in Gefahr, die mit ihrem Ansinnen dem Inhalt der Geschichte – der fragwürdigen Wichtigkeit von Ansehen und Aussehen – eine weitere Ebene hinzufügt.

Was mir besonders gefiel: Die Idee des Bühnenbildes und dessen Umwandlung im Verlauf der Aufführung, denn sie gleicht dem Spiel von Kindern, die aus allem nichts, aber auch alles machen können. Dazu zähle ich die kreative Lösung der Verwandlungen von Hans vom Müller zum Hund, zu Hans zurück, zur Kröte und schließlich zum Grafen.
Und die musikalische Begleitung auf der Bühne!

Was ich empfehle: Die Altersempfehlung ist für Kinder ab 6 Jahren angegeben. Ich würde mich auf jeden Fall daran halten! Viele (ich schließe mich mit ein) sind immer wieder geneigt, Märchen als Geschichten für kleine Kinder zu sehen. Märchen sind aber überaus spannend und haben tiefgründige Inhalte, die sehr junge Kinderoft noch nicht verstehen können. Auch habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die große Bühne des Theaterhauses Kinder im Kindergartenalter, die keine Theatererfahrung haben, überfordert. Aber keine Sorge! Für die Jüngeren gibt es ja die Theaterwerkstatt, in der die Kinder sehr behutsam in die Welt des Theaters hinein geführt werden.
Ich habe auf beiden Bühnen bisher nur großartige Inszenierungen gesehen!

Der „Gestiefelte Kater“ ist noch bis 13. Juni 2020 im Landestheater Niederösterreich zu sehen!