Hänsel und Gretel
*Ein Veranstaltungstipp von Linda Ranegger*
Ein Ensemble der Kinder- und Jugendbühne Graz zeigt zurzeit das Märchen „Hänsel und Gretel“ im Grazer Orpheum.
Grundsätzlich wird nach der ursprünglichen Vorlage der Gebrüder Grimm gespielt: In einem Häuschen am Waldrand wohnt ein armer Holzhacker mit seiner Frau und den Kindern Hänsel und Gretel. Die Kinder müssen hart arbeiten und werden oft in den finsteren Wald geschickt, um dort Beeren und Pilze zu sammeln. Hänsel streut immerzu Kieselsteine aus, damit er und seine Schwester wieder den Weg aus dem Wald finden können. Eines Tages jedoch hat er keine dabei. Deshalb markiert er den Weg mit Brotkrümeln.
Als sie aber den Heimweg antreten wollen, sind die Brotstückchen weg!
Die Vögel haben alle aufgefressen und so müssen Hänsel und Gretel im Wald übernachten. Sie haben große Angst, aber die Müdigkeit ist größer und sie schlafen ein.
An dieser Stelle treten zwei Figuren auf, die nicht im Originalmärchen vorkommen. Zwei verzauberte Bäume – sie singen ein Lied, hüpfen herum und sprechen in Babysprache bzw. Kleinkindsprache miteinander. Mich persönlich haben diese Figuren nicht angesprochen, da sie eigentlich keine Funktion im Gesamtstück haben. Meine zwei Begleiter mit 4 und 5 Jahren fanden sie unheimlich lustig und besprachen sie nach der Vorstellung sehr genau. Die Intention dahinter war vermutlich, dass etwas Flottes und Bewegtes ins Stück kommt.
Am nächsten Morgen erwachen die Geschwister und versuchen den Weg zurück nach Hause zu finden. Jedoch entdecken sie etwas viel Besseres – ein Lebkuchenhaus!! Hänsel nascht ein wenig vom Dach, da kommt eine alte Frau heraus. Sie ist sehr freundlich und bittet die Kinder, doch zum Essen zu bleiben. Es stellt sich aber heraus, dass es sich um eine gemeine Hexe handelt, die am liebsten „fetten Hänsel“ isst. Sie sperrt den Buben in einen Käfig und mästet ihn, während Gretel im Haus arbeiten muss. Schlussendlich überlisten die Geschwister die Hexe und können sich befreien.
Das Stück ist in 3 Akte gegliedert, mit Tänzen und Liedern musikalisch aufbereitet und für Kinder von 3 bis 6 Jahren geeignet. Meinen beiden Begleitern hat es wirklich sehr gut gefallen. Sie wollten es sich sofort noch einmal anschauen. Für Schulkinder könnte die Inszenierung etwas zu reduziert und zu einfach sein.