Warten auf Goliath
*Vorgestellt von Claudia Kronabethleitner*
Ein wunderbares Buch zum Thema Freundschaft von Antje Damm!
Bär sitzt auf einer roten Bank an einer Bushaltestelle und wartet geduldig auf seinen Freund Goliath. Stellvertretend für alle Zweifler meldet sich immer wieder ein Rotkehlchen zu Wort, das Bärs Unterfangen in Frage stellt.
Doch Bär lässt sich nicht beirren: Er weiß, sein Freund wird kommen.
Bär ist sehr geduldig, denn er wartet sehr lange. Wie lange er wartet, lässt sich am Baum neben der Bushaltestelle ablesen. Anfangs trägt er Blüten, später Blätter und Früchte. Junge Rotkehlchen kommen in einer Astgabel zur Welt, die Blätter verfärben sich und die Vögel fliegen in den Süden. Schließlich verliert der Baum die Blätter, es wird Winter und Bär hält seinen Winterschlaf.
Als Goliath im Frühling endlich eintrifft – sein Kommen kündigt sich durch ein leises Geräusch an, so wie wenn man über ein Papier streicht (meine Lieblingsstelle!) – hat Bär schon eine Idee, was die beiden miteinander machen könnten!
Man muss schon genau hinsehen, um Goliath auf diesem Bild zu finden, aber ein kleines Geheimnis soll ja noch bleiben!
Die Illustration des Buches erinnert an ein Bühnenbild: Einzelelemente aus Karton als Kulisse, ausgeschnittene Figuren sind eingefügt, alles ist färbig gestaltet, beleuchtet und schließlich fotografiert. Mit nur wenigen Veränderungen und durch die unterschiedliche Ausleuchtung ist der Lauf der Zeit wunderbar nachzuvollziehen. Sehr schön finde ich, das Antje Damm auch den Vorsatz in die Illustration einbezogen hat: die Straße zur Bushaltestelle, auf der Bär im Nachsatz Spuren hinterlässt.
Bilderbuch
Moritz Verlag
2016
19 x 21 cm