Ach, wenn ich nur zeichnen könnte

„Ach, wenn ich nur zeichnen könnte“. Das habe ich mir schon oft gedacht. Schon in meiner Arbeit als Sprachheillehrerin habe ich beim Üben mit den Kindern oft eigene Zeichnungen verwendet, aber ich bin immer wieder an meine Grenzen gestoßen. Nie hat die Katze ausgesehen wie eine Katze, nie ist der Hund anders dargestellt worden als von der Seite (weil von vorne sah er aus wie eine Ratte) und die Maus schaute stets eindimensional nach links oder nach rechts. OK, zugegeben: den Kindern hat es gefallen, sie fanden es lustig, dass da vor ihren Augen ein Bild entstand und dieses für Sprechübungen verwendet werden konnte. Ich selbst war die Unzufriedene.

20 Jahre später (man soll die Hoffnung nie aufgeben): Rettung naht in Form von (Fast) ALLES ZEICHNEN. Über 2000 Motive mit Schritt-für-Schritt-Abbildungen, von Miyatachika. (frechverlag, Stuttgart 2017). Ich bin ja kein großer Fan von Zeichenbüchern. Die meisten sind so gestaltet, dass man sofort wieder Minderwertigkeitskomplexe bekommt. Aber dieses hier…….

…ist anders. So schön „unperfekt“. Und damit natürlich perfekt für meine Bedürfnisse. Und es enthält wirklich fast alles, was man so brauchen könnte, wenn man das Erzählen mit kleinen Zeichnungen  ergänzen will..

Ich kann mit diesem Buch lernen, wie man Tiere zeichnet

oder Pflanzen

oder Kleidung

oder Herrn Schubert gemeinsam mit Herrn Beethoven, wenn mir danach ist 😉

Was das Buch mit mir macht, ist, dass ich denke: OK. Das ist lernbar. Da brauch ich kein ganzes Grafikstudium und super talentiert muss ich auch nicht sein.

Also: frisch ans Werk. Ich habe endlich wieder Lust bekommen, zu zeichnen. Immerhin: mein erster Waschbär sieht schon ziemlich nach Waschbär aus, oder?

Wer weiß: vielleicht schaff ichs ja noch und hab bald so viele Zeichnungen drauf, dass ich eine Erzähleinheit gestalte, bei der ich zum Erzählen auch zeichnen kann?