Die digitale Generation-Jugendliche lesen anders

*Ein Fachbuchtipp von Petra Forster*

Viele, wenn nicht alle Eltern kennen sie – die täglichen Diskussionen über den scheinbar liebsten Zeitvertreib unserer Kinder und Jugendlichen. Egal, ob am Smartphone, Tablet oder Laptop – die Stunden rieseln nur so dahin.

Gerhard Falschlehner analysiert dieses Verhalten sehr objektiv, humorvoll und verdeutlicht, auf eine beruhigende Art und Weise, auch die positiven Auswirkungen des digitalen Medienkonsums.

„Ich bin ein Fossil, ein Buchmensch.“ – so beginnt Gerhard Falschlehner sein Buch. Er arbeitet als freier Journalist, Lehrer und ist Geschäftsführer des Österreichischen Buchklubs.

Einige neue Erkenntnisse der Leseforschung werden vorgestellt, die in der Leseförderung beachtet werden sollten. Veränderungen und Entwicklungen im Leseverhalten der jungen – digitalen Generation vergleicht er mit denen der Generation „40+“ .

Wie Kinder ihre Familie und deren Leseverhalten wahrnehmen sowie die emotionalen Erfahrungen beim Vorlesen in den ersten Lebensjahren, sind nach wie vor die Basis und prägend für das spätere Leseverhalten.

Warum schaffen es Jugendliche sich stundenlang höchstkonzentriert sich einem Computerspiel zu widmen, während sie in der Schule dem Lehrer keine 15 Minuten folgen können?

Unsere Jugendlichen lesen und schreiben sehr viel – lediglich das Medium hätte sich verändert, meint Gerhard Falschlehner. Lesekompetenz und ein kritischer Umgang mit der Informationsfülle aus dem Internet seien allerdings unumgänglich.

Dieses Buch ist äußerst fesselnd, oft wird man zum Schmunzeln gebracht, da die beschriebenen Beispiele mehr als trefflich sind. Es werden einige interessante Methoden für LehrerInnen vorgeschlagen, wie man den Deutschunterricht und den Umgang mit Texten gestalten könnte.

Gerhard Falschlehner motiviert mit den digitalen Medien zu arbeiten und sich nicht vor ihnen zu verschließen.

All diese Aspekte in diesem Buch bestärken mich als Literaturvermittlerin in meiner Arbeit. Bereits jungen Kindern die Sprache und das Lesen so bunt und vielfältig wie möglich anzubieten, ist der Grundstein dafür, damit sie sich später in allen Medien zurecht finden – kompetent, kritisch aber auch mit Genuss und Leidenschaft.